Schädlinge

 

Schildlaus

     

 

Die Jungen mit Schild wachsen heran. Die grössere auf dem Bild ist ca. 2mm lang, diese braunen sind tot. Lebende Schildläuse sind hellgrün und fast durchsichtig und nur bei genauer Betrachtung oder mit Lupe zu finden. Sie halten sich meistens nahe am mittleren Blattnerv, über oder unter dem Blatt auf. Sie lieben eine warme und eher dunkle Umgebung! Leider produzieren die weissen, fast durchsichtigen Muttertiere auch flugfähige Nachkommen. 

Das Schadsymptom ist zuerst der Honigtau den sie ausscheiden. Teile der Blätter werden glänzend. Werden die Pflanzen nicht behandelt, serbeln sie. Diese Schildläuse mögen es eher geschützt. Zitruspflanzen werden in einem dunklen, warmen Winterquartier gerne befallen. Stellen sie kühler und heller. 

Massnahmen:  heller und kühler stellen, wenn nötig spritzen mit "Promanal Neu".

 

 Rote Spinnmilbe.

Grösse ca. 0.5 mm. Sie ist in meinem Gewächshaus und Garten überall auf den Zitruspflanzen immer wieder einmal anzutreffen. Sie liebt heisses, trockenes Wetter. Im Winter ist sie im Gewächshaus bisher leicht in Schach zu halten. Es ist kühl, etwas feucht und ich unterstütze die Feuchtigkeit mit regelmässigem Regen aus der Rückenspritze, aber nur wenn die Sonne das Treibhaus aufwärmt und dann jeden Tag. Im Sommer können die jungen Triebe befallen werden, wenn sie vor Regen geschützt und sehr warm stehen. Gut giessen und oft mit der Giesskanne abbrausen hilft.

Schadsymptome sind aufgehellte Blätter voll von sehr kleinen hellen Punkten weil sie zerstochen sind. Spinnenfäden hängen an der Pflanze. Das Blattgrün ist reduziert, die Pflanze wird geschwächt. Bei sehr starkem Befall fallen die Blätter ab.

Ein Ei von der roten Spinn-Milbe. Die weissen Punkte auf dem Blatt sind von der Roten Spinnmilbe ausgesaugte Stellen. Der weisse Strich ist ein Menschenhaar zum Grössen-Vergleich. Das Ei ist ca. 1/4mm gross, oft oben am Blatt neben dem Haupt-Blattnerv zu finden.  

Massnahmen: Stellen sie die Pflanzen ins Freie, im Sommer in den Regen, im Winter mit Wasser bespritzen und kühler stellen. In der Übergangszeit kann die Pflanze mit Wasser regelmässig besprüht werden. Tote Eier sind hellrot oder weiss.

 

Blattlaus:

Sie treten häufig im Frühjahr, spätestens im Mai, an jungen Trieben auf. Die Triebe und Blätter verkrüppeln, deshalb fallen Läuse sofort auf. Im Treibhaus können sie schon früher ihr Unwesen treiben. 

 Grösse 1-2mm

 

   Wenn gut beobachtet wird, sind braune Läuse zu finden und man kann frühzeitig handeln.

Massnahmen: Die Läuse vertreibe ich indem ich sie vom Zweig abstreife oder mit Seifenwasser  spritze.

 

Eier von weissen Fliegen.

Die Eier sind tot. Solange sie leben sind sie fast unsichtbar durchsichtig. Eingeschleppt von einer Gärtnerei. Sie starben bei mir aus.

 

Miniermotte

Der Befall kommt im Herbst oder im Winter. Es können junge Triebe von allen austreibenden Pflanzen befallen sein.

Schadsymptom:

Junge Blätter rollen sich ein und verkrüppeln, die Pflanze tut sich schwer und stoppt im Wachstum. Auf der Blattunterseite löst sich die Blatthaut. Etwas rechts der Mitte im Bild sieht man die Made unter der Haut. 

Massnahmen: Weil die Pflanzen im Winter nicht wachsen sollten, entfernte ich die neuen Triebe und damit die Miniermotten. Diese Triebe sind im Frühjahr bei der Blüte meistens nicht ausgereift und somit nicht besonders wertvoll. Schützen kann man die Pflanzen mit Gemüsenetzen, denn die fliegende Motte kommt durch die Luft und legt Eier ab. 

  

 Schnecken

Schnecken können Löcher in reife Früchte fressen. Das kommt nicht so oft vor, weil im Sommer wenig Früchte reifen. 

Schadbild: Zuerst sind nur Vertiefungen im der Schale sichtbar. Die Vertiefungen werden von Tag zu Tag grösser bis Löcher auffallen. Wenn man genau hinschaut sind feine, vertrocknete Schleimspuren zu erkennen. Auf dem Bild sehen sie die Rangpurlimette (süsse Limette). Die zuerst beobachteten, vertieften Frassspuren  bei einer reifen Zitrone konnte ich noch nicht deuten. Nun sind es eindeutig Schnecken.  

Massnahmen:  Drei braune Nacktschnecken habe ich gefunden. Sie versteckten sich unter den Topfrändern oder bei mir auch zwischen dem Pflanzentopf und dem Übertopf. Ich entsorgte die Schnecken und streute einige biologische Schneckenkörner um und in die Töpfe. 

 

 

Citrus-Wolllaus  (Die kleine Katastrophe)  Wissenschaftlicher NamePlanococcus citri

auch Schmierläuse genannt, 1-3mm gross, Jungtiere sind sehr mobil ca. 1/3mm klein

Um es vorweg zu nehmen, ich verwende keine Pestizide, denn wir verwerten die Früchte. So wie ich die Pflanzen halte, biete ich ihnen ein geeignetes Klima, die Schädlinge waren jahrelang rar.  Im Frühjahr 2022 habe ich dann doch eine schlimme Erfahrung mit Wolläusen (Schmierläusen) gemacht, eingeschleppt mit Pflanzen aus Italien.  Die Wolläuse befallen junge Früchte die dann abfallen. Ein deutlicher Ernteausfall war die Folge. Nach vielen erfolglosen Bekämpfungsversuchen liess ich mich professionell beraten. Das Produkt "Promanal Neu", ein Paraffinöl, hat schlussendlich gewirkt. Das Produkt ist verbreitet und gut erhältlich, bekämpft zuverlässig Schild-,Wollläuse und Spinnmilben an hartlaubigen Zierpflanzen und sei rückstandsirrelevant.  

Früher spritzte ich mit Seifenwasser. Es wirkt auch, ist jedoch eine Lauge und kann zu Verbrennungen führen. 

   gelbe Pfeile: ausgewachsene Wollläuse, rote Pfeile: hunderte flinke Jungtiere. 

Die schlimme Geschichte:

Es war Winter 2021/2022. Ich erlebte nach sieben Jahren Ruhe doch noch einen schlimmen Befall. Im Frühling 2021 besuchte ich Tintori Vivai und kaufte 4 Zitronen- und 6 Clementinen-Bäumchen. Ich stellte etwas später am Fruchtansatz der Clementine Bellezza Wollläuse fest, die ich damals noch nicht kannte. Ich zerdrückte hie und da mal ein Häufchen. Die Bekämpfung war zu schwach, die Wollläuse konnten sich rasend vermehren. Nach dem Einwintern stellte ich im Treibhaus massiven Befall an 15 Pflanzen fest. Ich spritzte mehrmals mit einer Mischung von Seife-Spiritus und  Rapsöl. Der Erfolg war schwach. Sogar im kalten Treibhaus vermehrten sie sich munter weiter und frassen sogar Zitronen an. Sie seien schwer zu bekämpfen, habe ich gelesen. Ich vermutete, sobald es wärmer wird bin ich gefordert!

Die Vermutung, gefordert zu werden hat sich bewahrheitet. Seit dem Frühjahr bekämpfte ich die Wollläuse fast verzweifelt. ich spritzte einige Pflanze zweimal mit Seifenwasser, dann einmal mit chemischem Gift, dann zweimal mit Biogift mit mässigem Erfolg, sie waren immer noch da. In dieser Zeit verursachten die Wollläuse sehr viele Fruchtausfälle. Sie breiteten sich unsichtbar auf den Pflanzen aus. Die Früchte wurden beim Stielansatz befallen und fielen ab. Im August untersuchte ich regelmässig jede Pflanze an Ästen, Blättern und Früchten und zerdrückte die Schädlinge, die massenhaft winzige Junge produzierten.  Ich brauchte für die etwa fünfzig Pflanzen viel Zeit. So konnte es nicht weiter gehen. Vielleicht muss ich die Anzahl Bäumchen und Büsche reduzieren, dachte ich. 

Soweit ist es dann doch nicht gekommen. Über die Firma "Andermatt Biogarten" wurde ich professionell beraten. Schon am Telefon merkte ich, die Frau weiss von was sie spricht. Mit PROMANAL NEU spritzte ich die Pflanzen 2 mal gründlich ein. Und siehe da die Läuse waren verschwunden. Das war eine grosse Erleichterung und Überraschung. Im Dezember fand ich dann doch noch ein Päckchen Wolläuse an einem isoliert stehenden Zitronenbaum, die ich sofort spritzte.  Ich warte gespannt auf den Frühling. 

Eine Rückzugsmöglichkeit sind geschützte Stellen auch zwischen dem Übertopf und dem Topf. Wollläuse finden jede geschützte Stellen um sich zu verstecken. 

     

Das Schadsymptom ist zuerst der Honigtau den sie ausscheiden. Teile der Blätter werden glänzend. Dann setzt sich ein schwarzer Schimmelpilz auf den süssen Saft. Ameisen suchen den Honigtau. Auf grossen Früchten entstehen dunkle Streifen. Kleine Früchte fallen ab. Weisse, feine Wachsbüschel zeigen sich am Fruchtstiel und in Blattachsen. Jede Vertiefung oder Ritze wird als Schutz gesucht. Deshalb sind sie auch schwierig zu bekämpfen. 

Massnahmen: Wenn bei einer gekauften Pflanze Wollläuse festgestellt werden, muss sie sofort in Quarantäne und wenn möglich spritzen mit "Promanal Neu". 

Im März 2023 fand ich keine einzige Wolllaus mehr. Das mehrmalige, gründliche spritzen mit Paraffinöl vor dem Einwintern hat gewirkt. (Sieg!)